Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit Helmholtz-Zentrum Potsdam

Politisierung von Zukunft

Dauer

bis

Wohin mit dem Atommüll? Wie die Natur schützen? Politische Entscheidungen von heute haben oft weitreichende Auswirkungen auf Menschen, Ökosysteme und Gesellschaften der Zukunft. Doch im politischen Alltag ist kurzfristiges Handeln unter dem Eindruck von Krisen gängige Praxis. Die demokratische Aushandlung offener Zukünfte wird in unserem Projekt aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet:

Bildung im Kontext Nachhaltigkeit

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verfolgen zum Thema Bildung zwei Fragestellungen: Wie kann die Nachhaltigkeitsthematik konkreter und relationaler unterrichtet werden? Hierzu wurde eine Unterrichtseinheit mit einem fiktiven Museum („Museum 2080") entwickelt. Wie gehen Lehrpersonen mit dem Spannungsverhältnis zwischen der Notwendigkeit, den Nachhaltigkeitsgedanken unterrichten zu müssen einerseits, und dem (politischen) Bildungsanspruch, keine vorgefertigten Antworten bieten zu dürfen andererseits, um? Hierzu wurde eine Interviewstudie mit Lehrkräften durchgeführt.

Politische Repräsentationen von Zukunft

Zudem beforscht das Projektteam, wie sich globale Zukünfte in lokale übersetzen, wie nachhaltige und soziale Zukünfte (nicht) ineinandergreifen und warum Vergangenheiten so stark das Herausbilden von Zukünften mitbestimmen. Das Team beforscht hier die lokalen und transnationalen Veränderungen und Aneignungen globaler Politikprozesse, die auf das Gestalten nachhaltiger Zukünfte ausgerichtet sind, wie beispielsweise die Sustainable Development Goals (SDGs).

Utopisches Denken und Gelegenheitsfenster

Zukunftsvorstellungen sind sowohl Ausdruck von als auch Faktor in Veränderungsprozessen, z.B. artikulieren sich Ängste in Dystopien, Hoffnungen in Utopien Sowohl bei spezifischen Akteuren als auch in wissenschaftlichen Debatten stellt sich die Frage: Welche Ansätze gibt es, um eine nachhaltige Zukunft nicht nur als Verzichtslogik, sondern als konkrete Utopie zu denken? Hinsichtlich der Verwirklichung von Alternativen sind Gelegenheitsfenster bedeutsam.

Natur im Anthropozän

Klimawandel und Artensterben sind globale Herausforderungen denen nur mit kollektiven Lösungsansätzen begegnet werden kann. Das Projektteam untersucht wie neue Biotechnologien als Mittel des Naturschutzes und der Klimawandelmitigation eingesetzt werden können. Dabei beleuchtet das Team auch welche Rolle Ideen der Natur als schützenswertes Gut in Debatten um den Einsatz neuer Technologien spielen.

Zukunftsfonds

Mit dem Zukunftsfonds machen wir einen Policy-Vorschlag zur verusachergerechten Finanzierung und Steuerung des Transformationsprozesses. Der Fonds soll in eine nachhaltige Infrastruktur und nachhaltige Unternehmen investieren und darf keine Unternehmen finanzieren, die die Grundlagen ihrer eigenen Produktion zerstören. Außerdem muss er die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung berücksichtigen. Seine genauen Anlagekriterien werden in einem demokratischen Prozess festgelegt.

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